Lebensstandard? Leben? Nein! Gutes Leben! oder „Ich will alles und zwar jetzt!“

Lebensstandard oder Leben?

Welch dumme Frage! Beides natürlich!
Ich will Lebensstandard!

Nach Wikipedia: Lebensstandard drückt das reale Niveau des Besitzes und Konsumierens von Gütern und Dienstleistungen aus und ist als quantitative Größe objektiv messbar.

Und Leben!

Leben ist der Zustand, den Lebewesen gemeinsam haben und der sie von toter Materie unterscheidet, sowie die Gesamtheit der Lebewesen in einem abgegrenzten Gebiet.

Beim googeln von „gutes Leben“ bin ich dann aber doch an meine Grenzen gekommen. Dafür gibt es laut Wikipedia keine einheitliche Definition. Woran das wohl liegt?

Viele Seiten im Internet handeln vom „guten Leben“ und empfehlen mir neben diversen Ernährungsweisen, Entspannungsmethoden, Selbstwertaufbau, Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel zu konsumieren, Sport zu treiben, Therapien, etc..
Hmmmm, bringt mich nicht wirklich weiter.

Also setze ich mich nun doch selbst hin und denke selbst nochmal darüber nach was es für mich bedeutet. Vielleicht nicht die schlechteste Idee, bin ich anderen doch ähnlich, aber dabei immer noch ich selbst, ein Individuum!
Als ich klein war hätte ich es als spielen, dann später als tolle Jungs und irgendwann als genug Geld zum leben und konsumieren von gewünschten Gütern definiert.
Spielen war toll, keine Frage.

Das mit den Jungs endete häufig in Liebeskummer, also schon nicht mehr so toll.

Und das mit dem Geld haben, nun ja, so zufrieden war ich nicht, denn entweder hatte ich genug Geld, dann aber keine Zeit um in Ruhe auszusuchen wofür ich es ausgeben will, oder ich hatte Zeit aber kein Geld.
Wie ist das heute?
Heute habe ich alle Varianten gehabt, wenig von allem, viel von allem. Dabei habe ich für mich folgendes herausgefunden, meine ganz individuelle Definition vom „guten Leben“, auf der Basis von Erkenntnissen und Erfahrungen die ich mit mir und von anderen gesammelt habe… (Für mich sinnvoll und lebenswert, muss aber natürlich nicht auf alle passen)

Spielen ist weiterhin eine wunderbare Freizeitbeschäftigung, am liebsten mit anderen Menschen. Ebenso draußen sein, wandern, an schönen Orten sitzen, mich in welcher Form auch immer draußen zu bewegen.

Jungs / Männer sind nicht mehr gar so spannend und auf Liebeskummer hab ich definitiv keine Lust. Menschen sind sehr spannend und ich verbringe gerne Zeit mit Ihnen, in direktem Kontakt, aber auch als Beobachter. Kontakte mit Menschen bereichern mich und erweitern meinen Horizont, in der Arbeit, aber auch im Privatleben.

Geld ist wichtig! Ich muss ja meine Lebenshaltungskosten decken können. Aber ich habe erkannt das dies selbst dann möglich ist, wenn ich im Verhältnis zu den Kollegen meines Berufsstandes weniger verdiene und meinen Idealen folge, was mir deutlich mehr Spaß macht als viel verdienen und Ideale vernachlässigen. Dementsprechend arbeite ich weniger, habe aber auch dabei viel Lebensqualität.

Zeit! Das jüngste Element in meiner Definition!

Immer gab es zeitliche Begrenzungen die mein Leben eingeschränkt haben. Als Kind eine begrenzte Zeit des Spielens und draußen seins. Als Jugendliche und junge Erwachsene eine begrenzte Freizeit aber auch eine „realtiv“ kurze Zeit des verliebt Seins und eine lange des Liebeskummers.

Als dann etwas älterer Erwachsener eine begrenzte Zeit in der ich nicht Geld verdienen musste.

Nun in noch etwas höherem Alter die Erkenntnis das ich mehr Lebensqualität will, mit also einerseits die Zeit bewusst und befriedigend  meine Bedürfnisse zu leben, mir andererseits auch ausreichend Zeit lasse um nachzudenken und zu schreiben, was ich ebenfalls als wohltuend empfinde.

Schwupp, schon steht meine Definition von gutem Leben!

Gutes Leben ist für mich…
…die Leichtigkeit und Entspannung (aus der Zeit des Spielens in der Kindheit) im Alltag immer wieder zu reproduzieren.
… Zwischenmenschliche Kontakte als Erweiterung meiner persönlichen Lebenserfahrungen zu nutzen und von und mit anderen immer mehr und weiter zu lernen.
…Geld als ein Mittel zur Lebenserhaltung zu nutzen und mich von dem Konsumdruck, den Erwartungen anderer an meinen Konsum, nicht überrumpeln und beeinflussen zu lassen.
… Meine Lebenszeit bewusst für mich zu gestalten und ohne mir selbst Druck zu machen! dafür zu sorgen das ich immer mehr ich selbst sein kann. Dazu gehört kreativ zu sein, die Arbeit in etwas zu verwandeln was mir Spaß macht und mir Auszeiten zu nehmen für Dinge die ich mag, wie Konzerte, Festivals, Geocaching, Freunde besuchen, schreiben, lesen, träumen…

Ganz einfach soweit. 🙂
Die Umsetzung in meinen Alltag übe ich täglich. In machen Zeiten plane ich meine Freizeit, zu anderen Zeiten lasse ich auf mich zukommen was passiert. Aber ich kontrolliere immer mal wieder ob hier ein Gleichgewicht, oder falls möglich ein Ungleichgewicht zugunsten meiner Freizeit, besteht.

Manchmal funktioniert es besser, manchmal eben nicht so gut. Aus beidem lerne ich und entwickle täglich neue Strategien und Methoden für mein Wohlbefinden.

Wie lautet Ihre / Deine Definition eines „guten Lebens“?

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